29.12.2024. Mit einem virtuellen Rundgang durch das im Aufbau befindliche Ahrtalbahnmuseum gibt der Arbeitskreis um Edgar Steinborn bereits Einblick in die künftigen Aktivitäten der Einrichtung im Bad Bodendorfer Bahnhofsgebäude, das zudem voraussichtlich ab 2. Quartal 2025 auch Veranstaltungsort für den monatlichen Bahntreff Rhein-Ahr sein wird (der bis dahin noch im Brauhaus Remagen stattfindet, siehe Rubrik Termine).
JG / Bildvorlage: E. Steinborn/U. Stumm
Schlagwort: Ahrtalbahnmuseum
Premiere: Ahrtalbahnfreunde stellen Museumsprojekt vor

Bad Bodendorf, Dez. 2024. Im Rahmen der Wiederherstellung der Ahrtalbahn tut sich auch im Bereich des Bad Bodendorfer Bahnhofs einiges. Die Bahnsteige wurden komplett erneuert und die vorbereitenden Arbeiten für die Elektrifizierung sind nicht zu übersehen. Zudem soll das historische Bahnhofsgebäude nunmehr eine neue Nutzung erfahren: „Kunst, Kultur & Kommunikation im Bahnhofscafé“ heißt das Konzept, verknüpft mit der Einrichtung eines Ahrtalbahnmuseums. Zum Projektteam gehört der Verein Ahrtalbahnfreunde e. V. mit seinem Vorsitzenden Ulrich Stumm sowie als Vertreter des Badeortes deren Ortsvorsteher Jürgen Werf, Petra Klein (Kunst und Kultur) und die heimische Künstlerin Stefanie Manhillen.

Anlässlich des Bad Bodendorfer Weihnachtsmarktes stellten die Ahrtalbahnfreunde erstmals die Pläne für ihr geplantes Museum vor. Projektleiter Edgar Steinborn konnte zahlreichen Besucherinnen und Besuchern das vorgesehene Konzept näherbringen. Nach jetzigem Stand sind folgende Themenbereiche vorgesehen:
- Dauer- und Wechselausstellungen zum Thema Ahrtalbahn.
- Erhalt der Stellwerkstechnik mit Nutzung der Außenanlage für die Aufstellung der Signale.
- Zugsimulationen der Ahrtalbahn mit Lokführerstand für selbständiges Fahren.
- Fachvorträge zur Eisenbahn allgemein und der Ahrtalbahn im Besonderen.
Zunächst steht hierfür nur der alte Wartesaal zur Verfügung, da die beiden angrenzenden Räume noch von der Bahn selber belegt sind, aller Voraussicht nach aber in Kürze geräumt werden.

Neben interessierten Gästen des Weihnachtsmarktes konnte der Verein auch den Vorstandsvorsitzenden der Kreisparkasse Ahrweiler, Dieter Zimmermann, begrüßen (die KSK ist Eigentümerin des Bahnhofgebäudes). Auch der Sinziger Bürgermeister Andreas Geron ließ sich von Edgar Steinborn die Museumskonzeption erläutern und fand nur lobende Worte hierfür. Die Ahrtalbahnfreunde erfuhren ein allseits positives Feedback für das Vorhaben und konnten sogar einige Besucher als neue Mitglieder begrüßen.
Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass die Aktivitäten des Vereins Ahrtalbahnfreunde e. V. weit über die Region hinaus unterstützt werden. Aus Bayern waren Gäste eines Freundeskreises aus Augsburg präsent. Der Geschäftsführer der „Augsburger Localbahn“, Helmuth Schmitt, der auch Mitglied der Ahrtalbahnfreunde ist, reiste in Begleitung des Domkapitulars des Bistums Augsburg, Pfarrer Armin Zürn, an. Beide nahmen den Besuch auch zum Anlass, die Arbeiten zum Wiederaufbau der Ahrtalbahn vor Ort zu besichtigen. Pfarrer Zürn nahm aufgrund früherer verwandtschaftlicher Beziehungen die Gelegenheit war, in der Dernauer Pfarrkirche am Sonntag beim Gottesdienst zu konzelebrieren. Dabei wurde auch der Verstorbenen der Ahrtalbahnfreunde gedacht.
Konkret stehen in Kürze zunächst die Vorbereitung der Räumlichkeiten, die Gestaltung der Dauerausstellung und die Präsentation der Stellwerkstechnik an. Wer Interesse an einer Mitarbeit an diesem interessanten Museumsprojekt hat, kann sich gerne auf der Website des Vereins www.ahrtalbahnfreunde.de informieren. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Detlef Griesbach / Ahrtalbahnfreunde e. V.



Historischer Bahnhof Walporzheim
Fachgerecht in Kommern aufgebaut, nur das Dach fehlt noch

November 2024. Was macht eigentlich das ehemalige Bahnhofsgebäude aus Walporzheim? Ist es im Freilichtmuseum Kommern bereits aufgebaut? Nicht ganz, so die aktuelle Situation, wie wir auf Anfrage bei der Presseabteilung des Museums erfahren haben. Demnach wurde der zerlegte Fachwerkbau zeitnah nach Ankunft im Frühsommer auf sein vorbereitetes Podest montiert, allerdings nur mit einem Behelfsdach. Für 2025 ist der Aufbau des Dachstuhls sowie ein Richtfest geplant. Die angedachte offizielle Eröffnung im Rahmen der dann neuen Baugruppe „Marktplatz Rheinland“ ist derzeit für 2026 angesetzt. Das könnte sich aber aufgrund der angespannten Finanzsituation in den Kommunen nochmals verschieben, schließlich ist das Freilichtmuseum auf öffentliche Gelder angewiesen. Darüber hinaus wurde das Gebäude inzwischen thermobehandelt, um Schädlinge wie den Holzbock abzutöten und das Fachwerk auf lange Zeit zu erhalten. JG/ATBF
Walporzheim: Ein Bahnhof geht auf Reise…

27. Mai 2025 Walporzheim. Mit professionellen Kräften und schweren Fahrzeugen war ein Trupp des Freilichtmuseums Kommern angerückt, um nach monatelanger Vorarbeit die „Translozierung“ umzusetzen. Gemeint ist damit: Der schmucke Fachwerkbau, 1911 direkt auf dem damals neu errichteten Bahndamm in Betrieb genommen, wurde in möglichst große Einzelteile zerlegt, sorgfältig verpackt und per Schwertransporter zu seinem neuen Standort in die Eifel transportiert. Herzstück der Aktion war ein schwerer Liebherr-Mobilkran, der bei einem Eigengewicht von 35 t über satte 45 t Traglast und einer maximalen Hubhöhe von 48 m verfügt, vom heimischen Unternehmen Floßdorf bereitgestellt.

Die Arbeiten verliefen erstaunlich zügig und problemlos, jeder Handgriff saß – man merkte, dass die Leute ihr Handwerk verstehen. In gebührendem Abstand verfolgten die Walporzheimer die Aktion, mußten sie doch nun endgültig Abschied von ihrem geliebten Bahnhof nehmen, der nach Einführung der Fahrkartenautomaten grundsätzlich an Funktion verloren hatte, jedoch Fahrgästen Schutz vor Regen bot, zudem von den Ortsvereinen als Lager für Bestuhlung genutzt wurde


In Kommern werden die Einzelteile auf einem vorbeiteten Gelände am „Markplatz Rheinland“ nach gründlicher Restaurierung über den Sommer hinweg wieder zusammengefügt; dem Vernehmen nach inklusive Gleisanlage samt einem historischen Schienenbus. Die zahlreichen Besucher des Freilichtsmuseums, das wie viele anderen Einrichtungen zum Landesverband Rheinland gehört, werden vor Ort also einen typischen Kleinbahnhof besichtigen können, mit Stellwerkstechnik und Fahrkartenschalter. In direkter Nähe befindet sich übrigens auch eine weiterer Vertreter aus dem Kreis Ahrweiler: Die alte Schule aus Löhndorf, die in den 1980er Jahre von Kommern übernommen wurde.

Mit vor Ort waren auch die Ahrtalbahnfreunde e.V., Vorsitzender Ulrich Stumm wurde von Print- und Fernsehmedien direkt mehrmals interviewt und erläuterte die Bedeutung dieser ehemaligen Vorortbahnhöfe. Den Bahnhof Walporzheim hätte der Verein gerne als Sitz für das künftige Ahrtalbahnmuseum gepachtet. Allerdings war dies zuletzt nicht mehr möglich, da das Gelände in Gebäudenähe eingesackt war und die Bahn den Abriss fokussiert hatte – was vermutlich auch passiert wäre, wenn nicht das Freilichtmuseum zum Zuge gekommen wäre. Somit wird das künftige Ahrtalbahnmuseum – mit alter Technik und moderner Multimediapräsentation – voraussichtlich im stillgelegten Stellwerk am Bahnhof Ahrweiler eingerichtet, eine Alternative wäre auch das Bahnhofsgebäude in Bad Bodendorf.

Bleibt noch die Frage, was aus dem Haltepunkt Walporzheim wird? Der soll künftig einer modernen Haltestelle mit behindertengerechtem Zugang weichen, mit Unterstellmöglichkeit bei Regen, jedoch gänzlich ohne Gebäude.
Einen sehr schön gemachten Beitrag über den Abtransport des Bahnhofs hat unter anderem der Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht. Sehr informativ ist auch der TV-Beitrag des SWR. Mehr zum Thema und zur Geschichte des Walporzheimer Bahnhofs in einem anderen Beitrag auf unserer Website.
JG (Fotos Görgler / Stumm).
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Museumsprojekt Ahrtalbahn: Vor Ort mit DB Netz AG

25. Juli 2023 / Ahrweiler. Schon seit längerem verfolgt die Interessengemeinschaft Ahrtalbahnfreunde e. V. (kurz: IG) die Idee eines Eisenbahnmuseums. Einer der Schwerpunkte soll der Erhalt mechanischer Stellwerks- und Signaltechnik sein, wie sie in Ahrweiler noch bis Ende 2023 in Funktion ist und dann durch digitale Stellwerkstechnik ersetzt wird. Mehr Klarheit in die Planungen für das Eisenbahnmuseum hat für die IG eine Besprechung mit maßgeblichen Vertretern der DB Netz AG im Bahnhof Ahrweiler gebracht.
Deshalb war das Stellwerk im Bahnhof Ahrweiler auch der Treffpunkt für die Gruppe. Wolfgang Groß, Sprecher der Ahrtalbahnfreunde, erläuterte gemeinsam mit Edgar Steinborn, dem Projektsteuerer der Museumsaktivitäten das Vorhaben und die Voraussetzungen für ein Gelingen. Von der Deutschen Bahn AG bzw. der Bahntochter DB Netz AG waren gekommen Christian Sauer, Projektleiter für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn nach der Flutkatastrophe sowie Teilprojektleiter Jonas Haffmann, der Leiter der Investitionsplanung Dirk van Kaathoven sowie Mitarbeiter Abdullah Alsafi.

Derzeit geht es um die geeignete Räumlichkeit. Das Stellwerk in Ahrweiler wurde besichtigt, nachdem die DB Netz AG in Aussicht gestellt hatte, das Gebäude der den Ahrtalbahnfreunden für das Museumsprojekt zu überlassen. Benötigt würden dafür nicht nur das eigentliche Stellwerk mit den originalen Bedieneinrichtungen, sondern auch Nebenräume für eine Dokumentation der interessanten Geschichte der Eisenbahn im Ahrtal (deren Strecke ursprünglich über die Kreisgrenze hinaus bis nach Blankenheim) führte – beides ist in Ahrweiler vorhanden.
Nach Auskunft von Christian Sauer wird seitens der Bahn derzeit die Möglichkeit geprüft, die Immobilie nach Abstellen des mechanischen Stellwerks an den Verein zu vermieten, was diesem sehr entgegenkommen würde. Daneben geht es der IG nach Ausführungen des stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Stumm bei dem Treffen auch um die Sicherung von Exponaten wie Formsignale, Andreaskreuze, Handkurbeln für Bahnschranken und andere Objekte, die zur mechanischen Stellwerkstechnik gehören.
Das Gespräch verlief in offener und kooperativer Atmosphäre, Termine für die nächsten Schritte wurden vereinbart. IG-Vorsitzender Wolfgang Groß hob abschließend den schnellen und tatkräftigen Einsatz der Bahn beim Wiederaufbau der Strecke hervor, die bereits Ende 2025 – falls die Arbeiten weiterhin nach Plan verlaufen – wieder bis zum bisherigen Endhaltepunkt Ahrbrück in Betrieb genommen werden soll; inklusive zahlreicher Neubauten von Bahnbrücken, die wie die Gleisanlagen selber zum großen Teil von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 zerstört worden sind. Ahrtalbahnfreunde/Fotos: Jürgen Görgler
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