Museumsprojekt Ahrtalbahn: Vor Ort mit DB Netz AG

Der Betriebsraum im Stellwerk Ahrweiler: Bis Ende 2023 werden von hier aus noch die Signale gesteuert

25. Juli 2023 / Ahrweiler. Schon seit längerem verfolgt die Interessengemeinschaft Ahrtalbahnfreunde e. V. (kurz: IG) die Idee eines Eisenbahnmuseums. Einer der Schwerpunkte soll der Erhalt mechanischer Stellwerks- und Signaltechnik sein, wie sie in Ahrweiler noch bis Ende 2023 in Funktion ist und dann durch digitale Stellwerkstechnik ersetzt wird. Mehr Klarheit in die Planungen für das Eisenbahnmuseum hat für die IG eine Besprechung mit maßgeblichen Vertretern der DB Netz AG im Bahnhof Ahrweiler gebracht.
Deshalb war das Stellwerk im Bahnhof Ahrweiler auch der Treffpunkt für die Gruppe. Wolfgang Groß, Sprecher der Ahrtalbahnfreunde, erläuterte gemeinsam mit Edgar Steinborn, dem Projektsteuerer der Museumsaktivitäten das Vorhaben und die Voraussetzungen für ein Gelingen. Von der Deutschen Bahn AG bzw. der Bahntochter DB Netz AG waren gekommen Christian Sauer, Projektleiter für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn nach der Flutkatastrophe sowie Teilprojektleiter Jonas Haffmann, der Leiter der Investitionsplanung Dirk van Kaathoven sowie Mitarbeiter Abdullah Alsafi.

Stellwerk „pur“: Diese lange genutzte Technik soll im künftigen Ahrtalbahnmuseum auch für spätere Generationen erhalten bleiben

Derzeit geht es um die geeignete Räumlichkeit. Das Stellwerk in Ahrweiler wurde besichtigt, nachdem die DB Netz AG in Aussicht gestellt hatte, das Gebäude der den Ahrtalbahnfreunden für das Museumsprojekt zu überlassen. Benötigt würden dafür nicht nur das eigentliche Stellwerk mit den originalen Bedieneinrichtungen, sondern auch Nebenräume für eine Dokumentation der interessanten Geschichte der Eisenbahn im Ahrtal (deren Strecke ursprünglich über die Kreisgrenze hinaus bis nach Blankenheim) führte – beides ist in Ahrweiler vorhanden.
Nach Auskunft von Christian Sauer wird seitens der Bahn derzeit die Möglichkeit geprüft, die Immobilie nach Abstellen des mechanischen Stellwerks an den Verein zu vermieten, was diesem sehr entgegenkommen würde. Daneben geht es der IG nach Ausführungen des stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Stumm bei dem Treffen auch um die Sicherung von Exponaten wie Formsignale, Andreaskreuze, Handkurbeln für Bahnschranken und andere Objekte, die zur mechanischen Stellwerkstechnik gehören.

Das Gespräch verlief in offener und kooperativer Atmosphäre, Termine für die nächsten Schritte wurden vereinbart. IG-Vorsitzender Wolfgang Groß hob abschließend den schnellen und tatkräftigen Einsatz der Bahn beim Wiederaufbau der Strecke hervor, die bereits Ende 2025 – falls die Arbeiten weiterhin nach Plan verlaufen – wieder bis zum bisherigen Endhaltepunkt Ahrbrück in Betrieb genommen werden soll; inklusive zahlreicher Neubauten von Bahnbrücken, die wie die Gleisanlagen selber zum großen Teil von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 zerstört worden sind. Ahrtalbahnfreunde/Fotos: Jürgen Görgler

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