Kostenloser ÖPNV im Großherzogtum
26.8.2022. Nach rund zweijähriger Unterbrechung fand nun wieder eine Fahrt der Ahrtalbahnfreunde statt. Das Ziel war diesmal die Stadt Luxemburg (Lëtzebuerg, Luxembourg). Bis zur deutschen Grenze nutzte die Gruppe das 9-Euro-Ticket, wobei die Anschlüsse wegen Verspätungen nur knapp erreicht wurden; glücklicherweise standen jedoch ausreichend freie Sitzplätze zur Verfügung. Im Großherzogtum Luxemburg war denn einiges anders: Seit Februar 2020 ist dort der öffentliche Personennahverkehr für alle kostenlos, sowohl für Einwohner als auch für Touristen. Der Gratistransport gilt für Züge, Straßenbahnen und Busse (RGTR, TICE und AVL). Fahrgäste benötigen keine Tickets mehr. Ausnahme sind jedoch Zugfahrten in der 1. Klasse. Alle Fahrgäste müssen zudem in der Lage sein, sich auszuweisen.
Nach Ankunft in der sehenswerten Metropole stieg die Gruppe in eine der neuen Straßenbahnfahrzeuge der LUXTRAM, die aus der City auf den Kirchberg führt. Diese moderne, teilweise hybrid verkehrende Tram, erschließt in einem engen Fahrplantakt das moderne Geschäftsviertel mit Behörden, Firmen und Kultureinrichtungen. Der Weg zurück führte zur Europabrücke und zur „Pfaffenthal-Kirchberg Funicular“; mit dieser autonom fahrenden Standseilbahn ging es zunächst abwärts. Weiter führte der Weg zum Panorama-Aufzug Pfaffenthal, mit Verbindung zum Parc Pescatore in der Oberstadt. Die gläserne Plattform des Aufzugs bietet einen wunderschönen Rundumblick.
Zurück durchs Pfaffenthal, nutzten die Ahrtalbahnfreunde den Stadtbus, wieder aufwärts, zum Hauptbahnhof und zur Innenstadt. Nach kurzer Stärkung stand eine weitere Busfahrt an, diesmal zum westlichen Außenbezirk mit dem „Tramsmusée“, das kommunale Straßenbahn- und Busmuseum auf dem Gelände des städtischen Betriebshofes.
Während des rund dreistündigen geführten Rundganges erfuhren die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion viel über die Historie, jedoch auch die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich Mobilät in der Hauptstadt. Als Schmankerl setzte der fachkundige Führer zum Abschluss noch eine der alten Trambahnen in Bewegung und lud die Gruppe zur Mitfahrt ein. Die Mitarbeiter des Museums zeigten sich zudem sehr interessiert an der aktuellen Situation im Ahrtal, einer war sogar in Walporzheim als Helfer tätig gewesen.
Gegen 16 Uhr stand die Heimreise an, die – wie derzeit so häufig in Deutschland – nicht ohne Streckensperrungen und Verspätungen verlief. Aber man machte das Beste daraus, nutzte die Gelegenheit zur Fahrt von Wasserbillig per Fähre und Regionalbahn nach Perl und dann zurück über Trier nach Koblenz. So ging ein sehr interessanter und ereignisreicher Tag zu Ende, der viel Lust auf neue Planungen und Unternehmungen machte.