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Eisenbahnen in Peru und Ecuador

Eisenbahnen in Peru und Ecuador

Warum findet man auf den Seite der Ahrtalbahnfreunde denn auf einmal eine Seite “Peru/Ecuador”? Dies ist relativ schnell beantwortet.

Peru (Republica del Peru, amtlich Republik Peru) ist ein Staat im westlichen Südamerika und grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien, im Südosten an Bolivien, im Süden an Chile und im Westen an den Pazifik. Von Amsterdam beträgt die Flugzeit bis Lima etwa 13 Stunden, die Entfernung rund 10.500 km. U.a. fliegt KLM nahezu täglich von Amsterdam nach Lima, andere Möglichkeiten bestehen von Madrid nach Lima.

Klaus Kemp, der regional sehr bekannte Autor vieler Bücher über die Eisenbahn (u.a. die Ahrtalbahnen), lebt seit langem in Peru, in der Hauptstadt Lima.

Dies war u.a. ein Grund, das Wolfgang Groß mit seiner Frau Mitte 2013 eine längere Rundreise durch Peru gemacht hat. Natürlich wurden dabei alle möglichen Eisenbahnen in den Anden befahren.
Die weiteren Fahrten erfolgten mit Pkw (Fahrer und Führerin bzw Führer). Die Verständigung erfolgte meist auf englisch oder deutsch (deutschsprachige Führer). Die Kenntnis der spanischen Sprache ist natürlich Ãußerst hilfreich, besonders in der dünn besiedelten Andenlandschaft.

Auf der Strecke nach Huancayo
Werksbereich Chosica
Bahnhof Matucana
Fahrt von Puno nach Cusco
Abfahrt in Puno

Nach Ankunft in Lima ging es am nächsten Tag frühmorgens mit dem Zug der Ferrocarril Central del Perú von Lima nach Huancayo. Die Strecke führt von Callao (Küstenstadt bei Lima) bis in die Andenstadt Huancayo (3.270 Meter hoch). Höchster Punkt ist die Station Galera, die auf einer Höhe von 4.781 Metern liegt. Unterwegs wird sogar die Höhe von 4.818 Metern überwunden – die höchste in ganz Lateinamerika und zweithöchste der Welt. Insgesamt werden 69 Tunnel und über 58 Brücken passiert. Die Touristenzüge starten im Lima, die Entfernung bis zum Ziel sind rd. 300 km und dauert rund 10 Stunden.

Nach Übernachtung am nächsten Morgen um 6.30 Uhr dann weiter mit dem Regionalzug “Tren Macho” nach Huancavelica in den Zentralanden, kaum touristisch erschlossen und noch sehr ursprünglich. Dieser Abschnitt ist seit 1926 in Betrieb, ist aber nicht mit der Strecke von Lima verbunden. Sie führt durch die Anden von Chilca (bei Huancayo) nach Huancavelica, 128 Kilometer durch die Hochanden mit 15 Brücken und 38 Tunneln. Der Zug wird meist von Einheimischen genutzt, Touristen sah man kaum. Gekocht wird in einem extra mitgeführten Wagen.

Nach einer weiteren Übernachtung in Huancavelica erfolgte die Fahrt mit Auto nach Ayacucho, ehemals Zentrum des “Leuchtenden Pfades” und ebenfalls noch nicht sehr touristisch geprägt über die Hochanden.

Die Höhe machte uns wenig Probleme, allerdings sollte man sich mit sparsamen Essen, viel Trinken und Ruhephasen darauf vorbereiten.

Nach zwei Tagen ging es wieder mit dem Auto über die Straße der Befreier und die Apacheta-Paßstraße nach Paracas an die Küste. Unterwegs Halt in dem romantischen Andendorf Huataro (sehr zu empfehlen) und den Ausgrabungen Tambo Colorado.

In Paracas fand u.a. eine Bootsfahrt zu dem Tierparadies Ballestas-Inseln (Klein-Glapagos) statt.

Mit dem Auto ging es dann entlang der Pazifikküste und die Panamericana über die Wüstenlagune Huacachina, Ica, Nazca (Museum Maria Reiche und die Nazca-Linien) bis nach Areqipa.

Nach weiteren zwei Tagen und vielen Einkaufs- und Besichtigungsmöglichkeiten (u.a. Incapalca) führte die Reise ins Colca-Tal mit dem berühmten Colca-Canyon. Nach weiteren zwei Tagen weiter mit dem Auto nach Puno, an den Titicaca-See.

Hier wurden am nächsten Tag die bekannten Uro-Siedlungen auf dem See eingehend besichtigt und interessante Eindrücke gesammelt.

Am nächsten Morgen dann ging es mit dem Andenexplorer, einer regelmßigen aber überwiegend nur von Touristen benutztem Zug von Puno nach Cusco, 10 Stunden und 330 km. Eine unvergessliche Fahrt über die Hochlagen der Anden mit der Ferrocarril del Sur (Peruanischen Südbahn, betrieben durch Peru Rail).

In Cusco verbrachten wir die letzten Woche mit vielen Fahrten in die Umgebung: das heilige Tal der Inkas mit Pisaq (tolle Inkabefestigungen auf dem Berg, Einkaufsmöglichkeiten), Urubamba (Keramik), Ollantaytambo (viele Anlagen der Inkas, ursprüngliche Siedlung). Von hier ging es auch frühmorgens mit dem Zug nach von Ollantaytambo nach Aguas Calientes, von durch mit dem Bus nach Machu Picchu.

Wiederum ein unvergesslicher Ausflug mit Führung durch die Anlagen der Inkas und Wanderung auf dem Inka-trail.

Nach zweitägigen weiteren Aufenthalt in Cusco mit Besuchen in Maras und Moray brachte uns der Flieger zurück nach Lima mit Umstieg auf KLM weiter nach Amsterdam und Düsseldorf.

2015 Ecuador

Abfahrt in Otavalo nach Alto Tambo

2015 führte uns die Reise dann nach Ecuador. Auch hier fuhren wir durch das ganze Land: von Quito nach Norden bis Otavalo, dann nach Süden über  Quito, Ambato, Banos und Riobamba bis Guayaquil.

Fahrt von Ambato nach Urbina

Leider gibt es in Ecuador nur im Personenverkehr noch Eisenbahnbetrieb  für Touristen. Trotzdem nutzten wir die Möglichkeiten und fuhren von Otavalo über Ibarra bis Alto Tambo, von Ambato nach Urbina, von Alausi nach Sibambe (Nariz del Diablo – Teufelsnase), Besichtigung Bf Duran.

Station Alausi
Ankunft in Sibambe
Die Teufelsnase

Peru

Fakten zur Ferrocarril Central Andino (Lima – Huancayo)

Die Ferrocarril Central Andino S. A. (FCCA), deutsch Peruanische Zentralbahn, ist eine peruanische Gesellschaft, die den Eisenbahnverkehr von Lima in das peruanische Anden-Hochland betreibt. Das 591 km lange Schienennetz hat Endpunkte an den Orten Cerro de Pasco, Huancayo, La Oroya und Callao an der Küste. Konstruiert wurde die Schienenstrecke von dem polnischen Ingenieur Ernest Malinowski in den Jahren 1871–1876.

Die Strecke wurde in 1880er Jahren gebaut. Sie war bis 2005 mit einem Scheitelpunkt bei 4781 m über dem Meeresspiegel bei La Galera die höchste regelspurige Eisenbahnstrecke der Welt. Für den Höhengewinn zwischen der Pazifikküste und La Oroya in den Anden wurden neben mehreren Kehrtunneln auch 13 Spitzkehren angelegt.

Seit bis 2002 ist die Strecke mit neuen Besitzern wieder in Betrieb. Seit 2003 jedoch wird sie unregelmäßig mit Touristenzügen befahren. Daneben verkehren täglich Güterzüge mit Erzen aus den vielen Minen der Region.

Im Juni 2006 stimmte die Regierung von Peru dem Vorhaben des Konzessionsinhabers der Strecke, der Railroad Development Corporation (RDC) zu, die Strecke Huancayo–Huancavelica von 914 mm (3 Fuß) auf Regelspur umzuspuren. Dieses Projekt wurde gemeinsam von der Regierung und der Andean Development Corporation finanziert. Die Arbeiten waren im Jahr 2011 beendet, am 5. Dezember ging die Strecke regelspurig wieder in Betrieb.

Daten 2016

Die Sicherung des Zugbetriebes auf der eingleisigen Strecke erfolgt durch Zugleitbetrieb, alle Triebfahrzeuge sind mit Funk ausgerüstet. Der Betriebsmittelpunkt des EVU befindet sich in Chosica, ca. 50 km entfernt von Lima.  Die Firma beschäftigt rund 900 Menschen, davon ca. 200 im Zugbetrieb, 150 in der Instandhaltung und 60 in der Verwaltung. 20% der Anteile werden von RDC gehalten, 80% von privaten Firmen in Peru.

Auf den Triebfahrzeugen befinden sich Video-Überwachungsanlagen, Daten des Fahrbetriebs werden elektronisch aufgezeichnet. Auf Grund der Spitzkehren und Steigungen können max. 13 Wagen transportiert werden. Der Verschleiß an Bremssohlen ist auf Grund der Topografie enorm, nach 5 Rundläufen sind Erneuerungen notwendig.

Die HG beträgt 60 km/h. Der Oberbau ist auf weiten Streckenbereichen in sehr gutem Zustand. Gefahren drohen immer durch rutschendes Gestein in den Gebirgsstrecken von Chosica bis zum Pass.

2016 im Bahnhof Matucana

Test zwecks Aktualisierung

Pflegemaßnahmen: Wasserbüffel sollen Wiesen- und Auenbereiche beweiden
von Willi Tempel

Die Ahr ist der einzige von 42 Nebenflüssen des Rheins von der Schweiz bis zu den Niederlanden, der in seinem Mündungsgebiet auch heute noch streckenweise in einem selbst geschaffenen Bett fließt. Sie mündet direkt gegenüber Linz in den Rhein. Bis dahin hat sie von ihrer Quelle in Blankenheim eine Strecke von 85 Kilometern hinter sich.

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Das mit hohen Bundesmitteln geförderte Naturschutzgebiet (NSG) „Ahrmündung“ ist auch ein NATURA-2000-Gebiet (FFH- und Vogelschutzgebiet) mit nationaler und internationaler Bedeutung. So konnte sich der Fluss – zumindest über weite Strecken – bis heute etwas von seinem natürlichen Charakter bewahren. Allerdings ist der direkte Mündungsbereich längst nicht mehr natürlich. Schon früher gab es hier Regulierungsmaßnahmen. Diese mündeten im Jahr 1985 in einen massiven Eingriff: Hierbei wurde das rechte Ahrufer, kurz vor der Mündung in den Rhein, bis an den quer verlaufenden Fahrradweg, auf einer Länge von rund 150 Metern mit einer massiven Steinschüttung begradigt. Hintergrund für diesen Eingriff in das Naturschutzgebiet war damals die Fortführung des Fahrradweges in diesem Bereich. Eine Tropenholzbrücke führt seitdem den Radweg im Mündungsbereich über die Ahr. Diese hat jedoch bei Hochwässern eine derartige Dynamik, dass sie ihr Bett ständig verändert – und sich auch weiterhin einen anderen Zulauf in den Rhein sucht.
Das Mündungsgebiet der Ahr wurde von der damaligen Bezirksregierung Koblenz mit Rechtsverordnung vom 15. März 1977 in einer Größe von zunächst 55 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. In der Zeit von 1979 bis 1981 flossen 396.200 DM an Bundesmitteln in dieses Naturschutzprojekt „zur Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlicher repräsentativer Bedeutung.“ Mittlerweile konnte das Gebiet auf eine Gesamtfläche von mittlerweile 63 Hektar erweitert werden. Schutzzweck ist gemäß § 3 der Verordnung vom 23. Juni 1981 „die Erhaltung des natürlichen Mündungsgebietes der Ahr mit seinen Wasser-, Sand- und Schlammflächen sowie als Lebensraum seltener in ihrem Bestand bedrohter wildwachsender Pflanzen und seltener in ihrem Bestand bedrohter Tier- insbesondere Vogelarten aus wissenschaftlichen Gründen.“ Mit der Unterschutzstellung solle das Gebiet langfristig gesichert werden, dessen Erscheinungsbild sich durch natürliche Flussdynamik auch heute noch fortwährend wandele.

Freies Mäandrieren

Durch freies, unkontrolliertes Mäandrieren, ständiges Auf-, Ab- und Umlagern von Schlick-, Sand-, Kies- und Schottermassen werden die Voraussetzungen für das Überdauern flussauentypischer Pionierbiozönosen geschaffen, wie sie großflächiger nur noch in Wildflusslandschaften anzutreffen sind. Die Ahrmündung unterliegt einem fortwährenden Wechselspiel zwischen Rhein und Ahr. Zu Zeiten des Rheinhochwassers steht sie durch Rückstau über die Grenzen des Naturschutzgebietes hinaus vollständig unter Wasser. Die Ahr lagert dann infolge der verringerten Fließgeschwindigkeit Kies- und Sandbänke an, die den mittleren Ahrwasserstand übersteigen können. Bei Rheinniedrigwasser erhält die Ahr wieder Gefälle, und es kommt zu erneuten Abtragungen von angelandeten Materialien, einschließlich der durch Seitenerosion hervorgerufenen Uferabbrüche.
Neben einer großen Zahl von Pflanzen beherbergt das Naturschutzgebiet Mündungsgebiet der Ahr auch eine Vielzahl seltener Tiere. So kommen dort neben zahlreichen anderen Arten Eisvogel, Gartenrotschwanz, Schwanzmeise, Pirol, Gebirgsstelze und Rohrammer vor. Für diese sind Brutnachweise vorhanden. Durchaus eine Besonderheit ist der Flussregenpfeifer, der die offenen Kiesbänke dort zur Brut nutzt. Jedoch ist dieses Gebiet auch für Durchzügler, wie etwa Flussseeschwalbe und Waldwasserläufer sowie für Wintergäste, ebenso von großer Bedeutung als Nahrungs- und Rastbiotop. Auch die Fischfauna in Ahr und Ahrmündungsbereich ist wertvoll. So kommen dort unter anderem noch stark gefährdete wie Nase, Äsche und Barbe vor, deren Eiablage bevorzugt auf flachen Kiesbänken erfolgt. Auch die ebenfalls bedrohten Flussäsche, Bachforelle, Flussneunauge und Stichling, die auf sauerstoffreiche Gewässer angewiesen sind, finden hier noch einen Lebensraum. Die Stadt Sinzig hat in den letzten Jahren durch Änderung der Pachtverträge die extensive Bewirtschaftung der Flächen im Bereich des Naturschutzgebietes erreicht. Nun gibt es Planungen, die großen Wiesenflächen des NSG`s durch Wasserbüffel zu beweiden, und punktuell Beobachtungsmöglichkeiten für Besucher zu errichten. Die Finanzierung des Beweidungsprojektes soll voraussichtlich über Ersatzgelder der Oberen Naturschutzbehörde finanziert werden. Zudem plant Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. dort parallel ein Projekt „Barrierefreier Naturerkundungspfad“ im Rahmen des EU-Programms EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung).
Die Ahr verlagert ihren Lauf auch weiterhin unablässig. Mittlerweile hat sich ein typischer Mäander mit gegenläufiger Fließrichtung entwickelt. Derzeit gräbt sich die Ahr im südlichen Teil des Naturschutzgebietes ein, und nicht wie erwartet in die nördlich gelegenen Ankaufflächen. Eine Vorhersage, wie die Entwicklung auf lange Sicht weitergehen könnte, ist trotz jahrzehntelanger Ortskenntnisse nicht möglich. So kann etwa ein einziges Rheinhochwasser, das mit einem kräftigen Ahrhochwasser zusammentrifft, eine ganz neue, unerwartete Situation schaffen. Diese Entwicklung sollte man in aller Ruhe verfolgen. Bei einem eventuellen Ahrdurchbruch bedürfte es dann einer relativ minimalen Rückverlegung des Radweges Flussaufwärts zu der bereits bestehenden Rad- und Fußgängerbrücke im Bereich der Sportanlagen.

Die Ahrmündung, auf der anderen Rheinseite sieht man Linz

Rheinbrücke durch NSG?

Bereits seit Jahrzehnten fordern einige Politiker aus den Kreisen Ahrweiler und Neuwied den Bau einer Rheinbrücke zwischen Linz und Kripp. Dieses würde wegen der bereits bestehenden Bebauung unweigerlich durch oder über dieses herausragende Naturschutzgebiet von nationaler und internationaler Bedeutung führen. Naturschützer befürchten zudem, dass die dann vierspurige Verbindung zwischen der A 3 und der A 61 durch das Ahrtal faktisch zu einer strategischen Kölner Südumgehung würde – mit absehbar stark ansteigender (Schwerlast)-Verkehrsbelastung für die Rhein- und Ahrregion. Hierzu haben sich Mitte Juli 2018 bei einem gemeinsamen Pressetermin Hans-Günther Fischer (Verbandsbürgermeister Linz), Herbert Georgi (damaliger Bürgermeister Remagen) sowie Andreas Geron (Bürgermeister Sinzig) unmissverständlich geäußert: Diese verweisen übereinstimmend ebenfalls auf die bereits heute ohnehin stark von Verkehrslärm und Emissionen geplagten Menschen in dieser Region.
Elmar Knieps (Sinzig) vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit diesem Naturschutzgebiet. Und verfolgt daher auch die aktuellen Entwicklungen ständig vor Ort. Knieps: „Die Steinschüttung direkt oberhalb der Brücke im direkten Mündungsbereich ist weitgehend wegerodiert.“ Und weiter: „Wie im gesamten Bereich unterhalb der Eisenbahnbrücke, wo ja vor einigen Jahren Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, verwildert der Ahrlauf auch hier zunehmend. Nach jedem Hochwasser gibt es neue Uferabbrüche, neue Sand- oder Kiesbänke und auch wieder trocken gefallene Abschnitte, weil sich die Stromrinne verlagert hat. Sand- und Kiesbänke verschwinden auch von einem Jahr aufs andere wieder.“ Die Ahr zeige hier eine wirklich beeindruckende Dynamik. Ein Stück südlich der Kripper Radwege-Brücke seien es vom Prallhang der Ahr, der hier von einer etwa zwei Meter hohen Lehmwand gebildet wird, bis zum Radweg (Leinpfad) vielleicht noch 30 Meter. „In den nächsten Jahren wird die Ahr hier wohl zum Rhein hin durchbrechen. Die Brücke führt dann auf eine kleine Insel. Nach Kenntnis des BUND lehnt die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in diesem Naturschutzgebiet Eingriffe strikt ab.“ Die Stadt Sinzig habe die Pachtverträge mit nicht extensiv wirtschaftenden Landwirten gekündigt. Darüber hinaus arbeite man wohl an einem Beweidungskonzept für das NSG. „Eine Biotoppflege nach unseren Vorstellungen gibt es bis heute ja allenfalls in Ansätzen,“ so Knieps weiter. „Die Bürgermeister von Remagen und Sinzig unterstützen diese Bemühungen offenbar, was wir in der Vergangenheit eher nicht feststellen konnten. Zwar werden einige der Kiesbänke im Sommer als Grillplätze genutzt, aber weite Bereiche des Mündungsgebietes sind ohne Boot kaum erreichbar, also beruhigt. Auf einem längeren Abschnitt ist der ehemals direkt am Ufer verlaufende Radweg südlich der Ahr im Zuge der Renaturierungsmaßnahmen rückgebaut worden Hier ist ein schmaler Fußpfad entstanden, der zwar regelmäßig begangen wird, aber die Frequentierung hat deutlich abgenommen. Ab der Eisenbahnbrücke verläuft der Radweg nun durch das Sinziger Wohngebiet östlich der Bahn, und über einen Wirtschaftsweg in Richtung Rhein – auf dem letzten Kilometer etwa auf der NSG-Grenze bis zum Leinpfad.“ Und Elmar Knieps abschließend: „Insgesamt entwickelt sich das NSG gut.“

Am Leinpfad kurz vor der Radbrücke sucht sich die Ahr einen anderen Weg.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz hat stets die hohe Bedeutung dieses Naturschutzgebietes betont. Aktuell seien weitere Abstimmungsgespräche mit kommunalen Vertretern und des Landkreises geplant. Zu der weiteren Entwicklung des NSG`s, speziell bei einem möglichen Ahrdurchbruch, äußerte sich die SGD Nord Ende September 2018 wie folgt: „Ziel ist es, dass die Ahr sich durch ihre eigene Umgestaltungsenergie ihrem ursprünglichen, naturnahen Zustand wieder annähern kann. Die weitgehend natürliche Gewässerdynamik und das freie Mäandrieren der unteren Ahr sind aus naturschutzfachlicher Sicht ausdrücklich erwünscht. Aktuell ist mit Blick auf das natürliche Fließverhalten der Ahr keine fortschreitende Erosion der Ufer in Richtung Rhein festzustellen. Somit steht ein Durchbruch der Ahr zum Rhein zurzeit nicht bevor. Gemäß des Gewässerentwicklungsplans (GEP) ist entlang des Radweges ein „Schutzstreifen“ von 15 Metern vorgesehen, der aktuell eingehalten wird.“
Zum geplanten Beweidungsprojekt seien die Reaktionen anlässlich einer öffentlichen Präsentation bei der Stadt Sinzig überwiegend positiv gewesen. Jedoch werden aus dem ebenfalls an das Naturschutzgebiet „Ahrmündung“ angrenzenden Kripp Bedenken werden der Umzäunung des Gebietes im Ahrberiech geäußert, insbesondere bei Ahrhochwasser. Hierzu teilte die Pressestelle der SGD Nord jetzt zusätzlich mit:
„Schwimmerbasiertes System“
„Da bei einer Beweidung mit Wasserbüffeln grundsätzlich keine besonderen Anforderungen an die Hütesicherheit zu stellen sind, ist eine Einzäunung mit einem üblichen, an Spaltpfählen geführten, 3-zügigen stromführenden Weidezaun mit Entkopplungswiderstand vorgesehen. Die derzeitige Abgrenzung der Weidefläche sieht an 2 Stellen eine Querung der Ahr vor, so dass an diesen Stellen jedoch ein besonderes Augenmerk an eine hütesichere Zäunung zu legen ist. Welche Lösung an diesen beiden Stellen zum Tragen kommt, ist noch nicht abschließend entschieden, denkbar ist z.B. ein schwimmerbasiertes System, das sich – wie bei dem in der Anlage beigefügten Beispiel dargestellt – automatisch dem Wasserstand anpasst. Hierzu erfolgen derzeit aber noch Recherchen, um bei der Beweidung des „Ahrmündungsgebietes“ auch das nach neuestem technischen Standard sicherste System nutzen zu können“.
Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Laufen hat hierzu eine Schrift herausgegeben: Zahn Andreas (2014): Beweidung an Fließgewässern. In: Burkart-Aicher, B. et al., Online-Handbuch „Beweidung im Naturschutz“, www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/handbuchinhalt.htm.

Positiv äußert sich auch der Sinziger Stadtbürgermeister Andreas Geron:
„Die Entscheidung für die exotischen Wasserbüffel, die mittlerweile in vielen Teilen Deutschlands ganz bewusst in Naturschutzgebieten gehalten werden, resultiert aus der Tatsache, dass sie mit ihrem Verhalten auf ganz unterschiedliche Weise dazu beitragen, den natürlichen Lebensraum der seltenen Tiere, die in Sinzig an der Ahrmündung leben, zu erhalten. Als Vielfresser bevorzugt der Wasserbüffel im Gegensatz zu Rindern oder Pferden nicht nur das saftige Wiesengrün, sondern ernährt sich von Gräsern, die im Wasser wachsen. Durch ihre Vorliebe fürs kühle Nass und den großen Appetit lockern sie die Erde auf und sorgen dafür, dass sich das Ufer ständig verändert. Das bietet zahlreichen höhlenbrütenden Vögeln ausgezeichnete Nistbedingungen. Auch andere Tierarten profitieren von der Beweidung. Und es gibt eine weitere positive Auswirkung, die aber eher touristischer Natur ist: Durch die Attraktion, die diese robusten Riesen zweifelsohne darstellen, wird dieses Kleinod Besucher anziehen – und eine Aufwertung für Sinzig sein. Einheimische sowie Gäste werden gleichermaßen profitieren.“